So kann es weitergehen: Ein gleichermaßen netter wie ergiebiger Freitag war das. Am Nachmittag ging es für Philip zunächst nach Bottrop in eine Schalke-Kneipe, wo u.a. ein wunderbarer Gastbeitrag eingetütet wurde, aber in erster Linie bei den ersten Bier des Tages über Musik gequatscht wurde. Am Abend begingen außerdem die Lokalmatadore ihr 30-jähriges Jubiläum in einer ausverkauften Zeche Carl. Allerdings ohne uns (dachten wir) denn wir hatten keine Karten. Dennoch ein passender Anlass uns mit Speck, der zusammen mit ein paar Freund_innen in den 80er Jahren (genauer von 1984-1991) einige großartige Punkbands aus aller Welt in die Zeche Carl brachte (u.a. natürlich auch die Lokalen – siehe Flyer), zu treffen. Also gings von Bottrop weiter nach Altenessen. Hier ging es in unserem Gespräch besonders um die frühen Tage der Zeche Carl und ihre Bedeutung für die Punkszene in den achtziger und neunziger Jahren. Interessante Geschichten rund um die Szene, die Vernetzung untereinander und nach Übersee, Brieffreundschaften, erste Bookingversuche und das Klofenster der Zeche Carl kamen da zu Tage. Aber auch die Veränderungen, beziehungsweise „Professionalisierung“ (Stichwort Kommerzialisierung) in den folgenden Jahren waren Inhalt. Alles begleitet von ein paar guten Stauder Pilsken – ein an sich schon guter Abend. Getoppt wurde es nur noch durch unseren überaus sympatischen Interviewpartner, dessen Großzügigkeit und Verhandlungsgeschick mir auch noch einen Platz auf dem ausverkauften Konzert sicherte – an dieser Stelle nochmal besten Dank dafür!! 🙂 Zu den Lokalen selbst will ich an dieser Stelle gar nicht viel sagen – war ein gewohnt großartiges Konzert, für das ich selbst allerdings etwas zu nüchtern war (ausverkaufte Konzerte mit zweistündiger Bierwartezeit sind nichts für mich). Fotos und einen gewohnt professionellen Bericht vom Konzert gibts natürlich wieder bei Maks, auf den ich hier mal verweise!
Weil wirs schon länger nicht mehr hatten, hier noch unsere Standardfragen, diesmal eben beantwortet von Speck:
1. Wie bist du zum Punk gekommen?
Speck: Wie fast alle über die Sex Pistols mit Never Mind the Bollocks oder etwas später auch The Great Rock´n´Roll Swindle als Film.
2. Hat das Ruhrgebiet eine bestimmte Bedeutung für dich?
Speck: Na klar, Ruhrgebiet ist da wo ich zuhause bin, wo ich mich wohlfühl, wo ich lebe, wo meine Freunde sind – wo eben alles zusammenläuft!
3. Verbindet Punk und Ruhrgebiet irgendetwas?
Speck: Ja klar, Authentizität! Und Spaß haben, auch über (Stadt)Grenzen hinweg, die interessieren eigentlich nicht, auch wenns da mal kleine Rivalitäten gab, aber die sind ja eher lustig anzusehen. Das ist halt das Ding was mir hier gefällt!
4. Was ist der „punkigste“ Ort im Ruhrgebiet?
Speck: Auf jeden Fall der Partykeller von meinem Freund und Nachbarn! Es gibt tatsächlich noch Partykeller, ohne Fenster, nur nen bisschen Licht, dafür aber mit jeder Menge Platten und vielen Plattencovern anner Wand!
PS: Besten Dank an Helge Schreiber für die Flyer und die Verbindung zu Speck!