coverSamstag ist Premiere: Zum ersten mal werden wir beide öffentlich aus unserem Machwerk lesen. Wir machen bekanntlich keine halben Sachen und üben erstmal am Schauspiel Dortmund, der aufstrebenden neuen Location in Sachen Punk – kann man nicht anders sagen.
Zum Glück sind wir nicht allein: Mit uns am Tresen sitzen Martin Kaysh und Andrej Reisin und Stefan Laurin von den Ruhrbaronen als Moderator. Roter Faden des Abends werden die Schlagworte „Freiheit und Verbote“ sein und dazu fällt uns sicher was ein.
Wir freuen uns, wenn ihr kommt. Los geht’s für kleines Geld um 22.00 im gemütlichen Institut des Schauspiels.

Die No Future Doku zum Punk im Ruhrgebiet ist hinlänglich bekannt, gibts ja schließlich bei youtube zu sehen. Nur sehr selten ist sie auf großer Leinwand zu sehen. Das Filmforum Duisburg zeigt die Doku kommende Woche Donnerstag 21.11. um 20.30 Uhr. Im Rahmen der Vorführung soll es obendrein ein Gespräch mit Beteiligten geben, u.a. mit Michael Braun, der netterweise auch schon ein paar Statements zum Buch beigesteuert hat.

Ankündigung beim Filmforum Duisburg

Dat Buch ist raus, aber auch in Zukunft wollen wir hier im Blog weiter machen. Wir freuen uns, dass die politisch korrekte Alternative zu Brigade S., die Bochumer Die Shitlers, unsere 4 Standardfragen beantwortet haben.

1. Wie bist du zum Punk gekommen?

Frank: Vor etwa drei Jahren brauchte ich sehr schnell sehr viel Geld. Bei der Frage, wie dieses am schnellsten zu beschaffen sei, fiel die Wahl natürlich sofort auf Punk. Also ging ich zum Force Attack und zum Ruhrpott Rodeo und saugte das notwendige Wissen auf. Nachdem ich eine Punk-Legende wurde und die erste Million zusammen hatte, kaufte ich Punk. Momentan wird Punk von den Shitlers und mir kaputtsaniert und bald zu einem zu hohen Preis verkauft.

Chris: Ein damaliger Freund spielte mir in der zweiten Hälfte der 80er Jahre häufig Die Ärzte- und Die Toten Hosen-Platten in seinem Jugendzimmer vor, die er zuvor von seiner großen Schwester geliehen hatte. Später kursierten Tapes von den Ramones, Toy Dolls, den Goldenen Zitronen und Dead Kennedys. Bei einer Jugendfreizeit 1992, ich war 12, hat mir dann eine Betreuerin, die so punkmäßig rumlief und die ich deshalb total toll fand, den Punk erklärt und wie da alles so läuft. Das fand ich schon sehr beeindruckend. Damals lief grade „Smells like teen spirit“ rauf und runter und man kam zwangsläufig mit harter Musik in Verbindung. Wirklich eingestiegen in die Materie bin ich jedoch durch das „Learning English“-Album der Hosen. Von da an habe ich begonnen, mir mehr Informationen über das Thema Punk zu besorgen.

Martin: Den ersten Kontakt hatte ich im Kinderzimmer meines Cousins, der damals die ‚Kauf Mich‘ hatte, da dürfte ich so neun oder zehn oder so gewesen sein. Damals war mir das aber noch ziemlich egal. Ein anderer Junge, den ich von den Pfadfindern kannte, stellte mir dann im Sommerlager 1996 ‚Planet Punk‘ und ‚Opium für´s Volk‘ vor, die ich ihm dann sofort nachgekauft habe. Da war ich glaube ich zwölf, und seitdem sehe ich mich auch als Punk. Die Entwicklung schritt schnell voran, zu Weihnachten wünschte ich mir von meinen Eltern CDs von Wizo und der Terrorgruppe, und fing außerdem zwischenzeitlich (d.h. im Herbst 1996) an Gitarre zu spielen und Zigaretten zu rauchen und keepe den Scheiß bis heute real.

2. Hat das Ruhrgebiet eine bestimmte Bedeutung für dich?

Frank: Ja.

Chris: Ich bin 1999 aus Eschweiler, einer Kleinstadt bei Aachen, nach Bochum gezogen um hier zu studieren. Wegziehen wollte ich seitdem nie. Bei mir ist es inzwischen so, dass wenn ich von Besuchen in Eschweiler nach Bochum zurückfahre und ich dann auf der Autobahn das Ruhrgebiet-Schild sehe, mir jedes Mal ein Stein vom Herzen fällt. Denn Eschweiler ist wirklich ein ziemliches Kaff. Dagegen ist Bochum eine pulsierende Metropole. Und wenn dann noch in der Ferne das Intershop-Schild blau aufleuchtet, ist alles in Ordnung. Ich bin aber auch sehr gerne in Hamburg, weil da einfach viel mehr Bands auftreten, die mich persönlich interessieren.

Martin: Ruhrgebiet ist das beste Gebiet.

3. Verbindet Punk und Ruhrgebiet irgendetwas?

Frank: Nein.

Chris: Punkmäßig geht hier halt einiges und es gibt sehr gute Läden, in denen so was möglich ist. Wenngleich manche Sachen hier auch nicht so funktionieren. Ich höre seit jeher mehr so Garage-Punk und ähnlichen Kram und solche Bands hatten und haben es meiner Meinung nach immer etwas schwer im Pott, ist ja auch ne ganz andere Szene. Mit der Killernieten-Fraktion hatte ich eigentlich nie viel zu tun, von da aus kann ich das vielleicht nicht wirklich beantworten.

Martin: Naja, es gibt halt Punks hier, die Szene ist ganz okay, finde ich und hat auch ein paar charakteristische Eigenschaften. Anders als Hamburg oder Berlin war aber wenig bemerkenswertes. Und besonders kontrovers oder sowas war Punk hier eigentlich auch nicht, man ist ja allgemein recht aufgeschlossen und liberal hier im Ruhrgebiet. Ich glaube, da kann man in schleswig-holsteinischen Dörfern mehr Hate und Widerspruch provozieren.

4. Was ist für dich der “punkigste” Ort im Ruhrgebiet?

Frank: Vor dem Rauchverbot: Intershop Bochum gegen 8 Uhr morgens. Jetzt weiß ich nicht.

Chris: Ich mag das Unten Linx in Dortmund sehr gerne. Ich war auch eine Zeit lang häufiger im Dirty Faces-Plattenladen in Bochum, weil ich da viele Platten gekauft habe und es dort meist recht unterhaltsam war. Ansonsten kann ich mich bzgl. dieser Frage Martin Shitler inhaltlich nur anschließen.

Martin: Auf jeden Fall nicht das AZ, Rattenloch oder wie die Läden sonst so heißen. Eher komische Orte, wie das Ernies in Dortmund oder die Ritze oder die Rote Laterne in Bochum, wo unvorhergesehene Dinge passieren. Viele Punker sind ja recht konservativ und eindimensional, mit denen kann man nur sehr eingeschränkt Spaß haben.

Live:
16.11. Dortmund – Unten Linx (mit 84Breakdown)
06.12. Bochum – Rottstr. 5 Theater
20.12. Witten – Punk’n’Rap Festival

http://dieshitlers.blogspot.de/

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„Wenn dir unsere The Love has gone EP gefallen hat, dann wird dir auch das neue Album gefallen.“ Als wir Marc von 2nd District in der Kneipe vom Bahnhof Langendreer im Rahmen der Buch Recherchen interviewten, kündigte er das neue Album damals so oder irgendwie so ähnlich an.

Ich muss dazu sagen, dass ich großer Fan der don’t mess with the hard punx Scheibe bin und ich die ersten 2nd district Scheiben total gut aber eben doch nicht so genial fand. Auf die zwischen dem letzten und neuen Album erschienene EP stieß ich deshalb auch eher zufällig bei nem Konzert im Druckluft beim Stöbern. 4 Euro, gelbes Vinyl, Download Code waren die Hard facts vor Ort, zu Hause hauten mich dann noch die drei Songs vom Stuhl. Entsprechend groß war also meine Vorfreude auf das neue Album.

Die ersten Akkorde machen direkt Bock auf mehr. Eingängig und progressiv führen sie in den Opener „Broken bits of Lifetime“. Die aufgenommene Fahrt setzt sich nahtlos fort: Mit „The Bourgeois Attidute“ und „The Market Crash“ wirds (wirtschafts-)politisch und nicht zuletzt im Ruhrgebiet und rund um Bochum Langendreer kann man seine Geschichten zu dem Thema Gerechtigkeit in globalen Wirtschaftsfragen erzählen. Mit „The Love has gone“ und „Bad habbit“ sind auch zwei Songs der EP neu aufgenommen enthalten. Der knackige Text zu „Bad Habbit“ taugt dabei allemal als Hymne auf ein Punkerleben („I don’t know what it means to be a dictator, I don’t know what it means to be in a bad mood„), während „The Love has gone“ den unverzichtbaren Teil Glam und Herz in die Sache einbringt. Das durch und durch großartige „Pain Museum“ muss man einfach selbst gehört haben. Insgesamt hat das alles Herz, Verstand und Seele – und über allem wird mit viel musikalischem Schwung die Faust gereckt! Herrlich!

Fazit: Von allen 2nd District-Platten ist What’s inside you die, die mir am meisten Spaß macht. Hier passt eins zum anderen und vor allem zur Band. Gut gemacht Jungs und auf jeden Fall weiter so!

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Wegen vieler Nachfragen haben wir mal eine kleine Liste zusammengestellt, wo unser Büchlein zu bekommen ist. Schaut einfach hier und sagt Bescheid, wen wir vergessen haben 🙂

Bundesarchiv Bild 183-R1216-403, Berlin, Kaufhalle Pappelallee

24. Juli 2013 · Kommentieren · Kategorien: Buch

Beim coolibri wurde man ungeduldig. Deshalb gibts schon in der August  Ausgabe auf den Seiten 6 und 7 sowie online schonmal einen Artikel über unser kleines Büchlein.

17. Juni 2013 · Kommentieren · Kategorien: Buch

Zwei Jahre sind dahin gezogen, am Ende der fröhlichen Sause steht bekanntlich unser Buch, das im August erscheinen wird. Zum Release wollen wir zusammen mit Punkrockers Radio einen Punk im Ruhrgebiet-Downloadsampler bzw. eine „F*cking The Nation Every Day – Compilation„-Spezialausgabe an den Start bringen.

Dazu suchen wir Bands aus dem Pott, die Bock haben sich zu beteiligen. Da der Download wieder kostenlos sein soll und wir keine Kohle für GEMA und GVL haben, können wir leider nur Bands mit aufnehmen, die dort nicht gemeldet sind. Bei Interesse oder Fragen einfach eine E-Mail an: ftned@punkrockers-radio.de oder buch@punkimruhrgebiet.de oder auch beides 🙂

27. Mai 2013 · Kommentieren · Kategorien: Buch
Vorschau

Schärfer wirds noch

So, hier auf dem Blog haben wir lange nichts von uns hören lassen. Manchmal gehen die Dinge so kleinschrittig, dass es nicht lohnt dafür einen eigenen Eintrag zu machen und wir streuen die Krümel einfach via Facebook. Deshalb hier und jetzt gebündelt der Stand der Dinge mit erfreulichen Nachrichten, denn so langsam ist es geschafft:

Unser Buch wird im August unter dem Titel: Mit Schmackes! Punk im Ruhrgebiet erscheinen. Nunmehr könnt ihr es bei der lokalen Buchhandlung eures Vertrauens, dem Großhändler des Misstrauens oder bei einigen weiteren Buchhändlern vorbestellen. Wir freuen uns! 🙂

Bei uns klingelt derweil alle 10 Minuten die Mailbox, unser Verleger schiebt im Akkord gelayoutete Seiten zu uns, und dann wird um jedes Komma gefeilscht und die Sache geht hin und her. Eine kleine Vorschau haben wir euch mal lecker beigepackt.

Nach Punkrockers Radio haben wir auch schon ein zweites Interview gegeben. Mit dem Hannoveraner Hochschulmagazin Saitensprung haben wir, völlig ohne Heimatduselei, über das Thema „Musik und Heimat“ gesprochen. Wir sind gespannt, was daraus wird. War jedenfalls ein netter Abend, der im Intershop seinen Ausklang fand.

 

 

In knapp vier Wochen hauen The Idiots aus Dortmund bekanntlich eine neue Platte raus. Amok wird das gute Teil heißen. Die Band ist offentichtlich heiß und plant zu diesem freudigen Anlass einen neuen Idiots Trash-Film. Gedreht wird im Rahmen des Releasekonzerts am 13.4. im Underground in Köln. Die Band fährt zusammen mit den Fans nach Köln. Alles wird gefilmt und am Ende gibts einen lustigen Film. Tickets inklusive Zugfahrt kosten 25 Euro. Die gibts auch für 16 Euro ohne Zugfahrt, dann macht die Sache aber weniger Spaß.

Alles zusammengefasst gibts nochmal bei www.the-idiots.de. Das Ergebnis wird sicher mindestens so lustig wie dieser Klassiker:

http://www.youtube.com/watch?v=clLKpGkCA-I

Wem Köln zu weit ist: Am 4.5. spielt die Band in der Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck, am 14.6. im FZW und am 2.10. im Lükaz.

Unser ersten Zwischenfazit ist ja nun auch schon eine ganze Weile (über ein Jahr) her, drum hier ein wenig gebündelt der Stand der Dinge. Es hat sich nämlich einiges (fast alles) getan:

Die letzten Wochen waren sehr sehr anstrengend aber sehr aufregend. Wir haben nochmal massig Interviews gekloppt. Wir waren mit den Sunny Bastards im Nord (weil der Panic Room zu hatte), bei New Lifeshark, mit zwei Mustermenschen im Djäzz (heißes Thema: Raumkampf im Ruhrgebiet), mit Bertie von Hass und Bernd von Vorgruppe im Café Treibsand, bei Joachim vom Ox in Solingen, mit Christian von Brigade S. in einer urigen Kneipe in Wanne Eickel, mit Volker von Dirty Faces im Blondies, mit Rüdiger Thomas in den Ratsstuben Mülheim, wir haben Prügel in Witten besucht und mit Marc von 2nd District haben wir uns am Rande eines Konzerts im Wageni in der Kneipe vom Bahnhof Langendreer unterhalten. Dazu kamen aus Termingründen noch drei Interviews, die wir per Mail geführt haben.

Ja und mit Interviews war es dann auch so langsam. Derzeit sind wir beide mit Schreiben und Transkribieren der Unmengen von Material beschäftigt. Und wenn alles gut geht, sitzen wir kommenden Samstag im Auto und fahren für eine Woche in nen Bungalow ans Meer und schreiten zur Abschlussredaktion. Alles danach sind dann echt nur noch Nachzügler. Wegen der vielfachen Nachfragen: Veröffentlichung später Sommer, so August oder September.

Außerdem haben wir unser Buch zum ersten mal in der Öffentlichkeit vorgestellt: Stefan von Punkrockers Radio hat uns in seine Plattenküche eingeladen. Wir haben Songs mitgebracht, Hansa getrunken und von unserem Schaffensprozess berichtet. Von hier aus nochmal: Tausend Dank für die Einladung 🙂

Zwischenzeitlich hatten wir uns auch schon auf einen Titel geeinigt, der ist nun dummerweise geschützt. Da müssen wir also womöglich von vorn anfangen. Ansonsten hatten wir ein ausgesprochen nettes Treffen mit unserem Verleger. Wir haben einen ersten Entwurf eines Kapitels und wir sehen Licht am Ende des Tunnels, aber jetzt bald erstmal die Sonne am Meer.