Naja nicht ganz, aber das hübsche Wasserspiel vorm Panic Room plätschert auch sehr schön. Da haben wir gestern mit Maks rumgehangen und über RilRec und das ganze drumherum gesprochen. Wer RilRec nicht kennen sollte: Früher wars unter anderem Namen ein Fanzine, heute als RilRec neben Onlinefanzine auch Label und Mailorder, nebenbei wird auch mal das ein oder andere Konzert organisiert. Geile Sache! Später gabs noch nen Tannenzäpfle und Mythos im Panic Room, vorher haben die umliegenden Buden und Maks die Getränkeversorgung übernommen.

Ein netter und interessanter Abend war das, der dadurch sein Krönchen erhielt, dass wir für die Rückfahrt nach Bochum wegen Verspätung im ICE fahren konnten, in dem die Sitze doch noch nen Tacken komfortabler sind als inner S1.

Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Nach zuletzt den BicahunaS und zuvor Zepp Oberpichler präsentieren wir nun die Statements von Paranoya zu unseren Fragen zu Punk und Ruhrgebiet. Hintergrund: Wir haben vier Standardfragen, mit denen wir fast jeden konfrontieren, den wir so treffen. Einige Antworten kommen ins Buch, viele hier in den Blog.

Wie bist du zum Punk gekommen?

Zwiebel: Musik, Freunde und Alkohol. Dazu schön radikale Texte, Rebellion und das gerade in der Jugend.

Hendrik: Ich hatte unter anderem einen älteren Cousin, der schon ein paar Platten hatte. Dann durchs Provozieren zu Hause. Ich hatte am Anfang gar keinen Plan, fand das aber gut. So konnte man sich Abgrenzen.

Thorsten: Ich war Metalhead, aber in Hamm in einer Community aus Punk, Hip Hoppern und Metalheads. Da wurde auch nie provoziert, wie bei den beiden, und das war immer sehr angenehm und hat viel Spaß gemacht. Mein erster Wagen wurde im Zuge nur leider total verwüstet, hatte überall Bierflecken und ist irgendwann total durchgerostet. Viele Metalheads haben im Punk mitgemischt, man muss ja nur an Dritte Wahl denken. Das hatte was von langhaarigen Bombenlegern und das fand ich geil.

Marco: Ich bin als Aushilfsbassist bei Paranoya zum Punk gekommen.

Hat das Ruhrgebiet eine bestimmte Bedeutung für dich?

Zwiebel: Das Ruhrgebiet ist ein riesiger Klumpen von Städten, die nah beieinander sind. Dadurch ist es wie eine riesige Stadt und es macht einfach Spaß, hier zu leben. Gerade bei Konzerten kann man überall hin, dazu gibts ne gute Infrastruktur.

Hendrik: Ich finde auch, dass es eine große Ansammlung von Städten ist, die aber eine beschissene Infrastruktur haben, was grade in den Abendstunden zu bedauern ist, da man nicht immer von Orten mit einer geilen Location weg kommt. Und ich finde es nicht gut, dass die Städte immer noch ihr klein-klein machen und somit an einem Wochende total viel geht, so dass sich Konzerte überschneiden und dann viele Läden nur mäßig besucht sind. Ganz lässt sich das wohl nicht vermeiden, aber vielleicht etwas besser organisieren. So doof das auch klingt, aber da kann sich das Ruhrgebiet was von Berlin abschneiden. Dieses „ich will heute nicht nach Essen fahren. Das ist mir zu weit“ habe ich aber für mich nicht kennen gelernt, weiß aber das manche das nicht so haben. Ansonsten lebe ich gern im Ruhrgebiet, weil mir der Schlag gefällt. Hamburg ist eine super Stadt und Berlin finde ich interessant, aber sobald ich nur von Duisburg rede, denke ich, „verdammt, warum habe ich dieses Heimatgefühl“. Ich hasse das und das Wort ist auch doof, aber ich bin da zu Hause, obwohl wir wissen, dass gerade in Duisburg das Geld nicht auf der Straße liegt, die Stadt nicht blüht und nicht alles super ist. Vielleicht ist es auch genau das und wenn ich darüber nachdenke, beschränkt sich das auch nicht nur auf Duisburg, sondern bezieht sich auch auf andere Städte im Ruhrgebiet, wie Hamm nun mal auch, es ist eben der Pott.

Thorsten: Ich bin hier geboren und aufgewachsen und habe hier einiges erlebt. Klar ist das im Laufe der Jahre weniger geworden, aber das hat einfach immer Bock gemacht.

Marco: Heimat und Lebendigkeit.

Verbindet Punk und Ruhrgebiet irgendetwas?

Zwiebel: Beides ist laut und dreckig.

Hendrik: Das ist mir zu einfach. Es gibt ja auch so Avantgardegeschichten hier wie damals im Mono in Duisburg, mit experimentellen Klängen, Metall, wie die Neubauten und sowas. Punk beschränkt sich ja nicht nur auf E-Gitarren. Es geht um eine Haltung, darum was auszuprobieren und zu experimentieren. Ich glaube, da bietet das Ruhrgebiet eine Menge und ist mit dem Punk sehr verbunden. Es gibt genug Ecken, wo man mal ein Haus für eine Nacht klar machen kann, da macht man dann ein Konzert oder eine Party und haut dann wieder ab. Man versucht eben, aus nichts irgendwas zu machen, was anders ist. Ich finde auch ganz gut, dass diese ganze Szene-Diskussion am Ruhrgebiet ziemlich abgeprallt ist und man muss sich hier von einer Szenepolizei nichts sagen lassen und kann einfach seinen Kram machen, das verbindet Punk mit dem Ruhrgebiet.

Thorsten: Die Mentalität. Vielleicht braucht man sowas wie Punk, um mental gesund zu bleiben. Viele Menschen schaffen es nicht, nicht nur zu arbeiten und nicht nur so zu leben, wie es einem vorgekaut wird. Auch dabei kann man seine Grenzen schnell ausloten. Man sieht das zum Beispiel auch in Detroit, dort sind die Menschen in einer ganz ähnlichen Situation und auch dort hat sich plötzlich wahnsinnig viel in Sachen Musik und Underground entwickelt. Gerade in unserer Zeit hört man soviel von Leuten hört, die psychisch abkacken. Man merkt selbst oft, dass man erstmal wieder ein paar Schritte zurück gehen muss, um ein paar nach vorn zu gehen. Da hilft es echt, wenn man sagen kann: „Fuck off, ich spiel in ner Band und das ist mein Ding.“

Marco: Bodenständigkeit und Authentizität.

Was ist für dich der „punkigste“ Ort im Ruhrgebiet?

Zwiebel: Der Dirty Faces Plattenladen in Bochum. Das war immer eine coole Atmosphäre mit netten Leuten und einem Bierchen. Dazu gab’s immer Geschichten vom Wolfgang (Wendland, Anm. d. Red.) über neue Texte und nebenbei wurde Musik gekauft.

Hendrik: Früher war es für mich die Fabrik in Duisburg, ganz klar. Jetzt würde ich sagen das AZ Mühlheim gefolgt vom Drucki.

Thorsten: Das AZ Mülheim. Da haben wir auch eines unserer ersten Konzerte gespielt und auch mit die meisten.

Marco: Ansonsten stimmt da auch alles. Die Leute, die Atmosphäre, das Essen.

Mehr zum Thema:

BicahunaS über Punk und Ruhrgebiet

Zepp Oberpichler über Punk und Ruhrgebiet

START MESSAGE:

23.6. Brigade S + ABM in der Schweinebucht Castrop, Beginn 20.30, AK 6€

23.6. START + Blackmailers im Panic Room Essen, Beginn 21.30, für umme

24.6. START + Blackmailers inner Wageni, Beginn 20, BO-LA

Viel Spaß!

END MESSAGE.

Bereits letzte Woche waren wir bei Paranoya im Proberaum in Hamm. Zumindest wurde uns gesagt, es wäre Hamm. De facto ähnelte die Gegend eher dem Sauerland. Von daher waren wir froh, dass Hendrik uns am Duisburger Hbf eingesammelt und in Bochum Riemke anschließend wieder rausgeschmissen hat. Wie auch immer: Die Sache war ein großer Spaß für uns, nicht nur weil die Band total nett ist, sondern auch weil wir mehr oder weniger das komplette Set vorgespielt bekommen haben, das sie am Samstag darauf im Djäzz gespielt haben (Fotos und „Vorbericht“ bei Rilrec). Währenddessen haben wir uns gemütlich auf die Couch gefläzt, Bierchen getrunken und Fotos gemacht. Am Ende stand natürlich das obligatorische Interview inklusive unserer Standardfragen zum Verhältnis Punk und Ruhrgebiet. Das liefern wir irgendwann mal nach, wenn wir mehr Zeit haben. Jetzt aber erstmal ein paar Impressionen aus dem wunderbaren Proberaum, alias Ex-Hühnerstall auf einem Bauernhof.

Schonmal ein Blick voraus: Am 3. November spielen Paranoya einen Gig in der Druckluft Kneipe.

Wir haben die letzten Wochen ein wenig schleifen lassen, aber hier betont kurz und knapp ein paar Tipps fürs Wochenende.

Am Freitag findet das Viva La Punkrock Festival im Kultopia in Hagen. Mit dabei sind Rasta Knast sowie die Chaoskinder, Paragraph 08/15, Manege frei und Nova aus Hagen.

Auch immer ne spitzen Nummer: Die Stage Bottles, am Freitag im Druckluft.

Zwakkelmann gibt sich Samstag in der Freakshow zurückhaltend: Sein Auftritt mit Band startet Gerüchten zufolge erst nach dem Ende des EM-Spiels der deutschen Mannschaft, also so zwischen halb elf und elf dann vermutlich. Aber wir wollen nicht Schuld sein, wenn das nicht stimmen sollte. Geiles Plakat übrigens!

Ebenfalls am Samstag spielen Frau Potz im Rahmen einer GetAddicted-Party in Dortmund. Wenn man mal drüber nachdenkt: Gibt sicher nicht viele Bands, die den Spagat zwischen Ruhrpott Rodeo und GetAddicted-Party bislang geschafft haben.

Und nochmal Druckluft: Beim Antifascist Youth Festival zu Gunsten von Antifaschistinnen und Antifaschisten in Russland spielen u.a. Bambix. Außerdem mit dabei The Tips, … And Now Run und die Mexican Wolfboys.

17. Mai 2012 · Kommentieren · Kategorien: Buch

Liebe Leser, Bittsteller wollen wir nicht sein, deshalb probieren wir es mal als Biersteller. Das ganze Biertrinken, das unseren mehr oder weniger „kreativen Schreibprozess“ begleitet, wird langsam teuer! Deshalb könnt ihr uns ab sofort unterstützen und uns mit wenigen Klicks ein Bier ausgeben. Angefangen bei 2 x 0,5 ausm Discounter für 0,90€ bis hin zu 2 x 0,5 für 7,20€  inner Kneipe ist alles dabei – wir freuen uns über jedes Bier und versprechen dass alle Biere ihrem angedachten Zweck zugute kommen!

Bier ausgeben 2.0 geht ganz einfach: Rechts im Dropdown-Menü das gewünschte Auszugebende auswählen und per Paypal an uns überweisen.

Als kleines Dankeschön geloben wir, beim Verzehr des Bieres kurz an den/die edlen Ausgeber zu denken und (so gewünscht) uns auch für seine Großzügigkeit herzlich auf unserer Facebookseite zu bedanken.

Prost!

Freitag

Schon wieder Bottrop: Rockwohl Degowski, Stromble Fix und Caine im Cage Club – wir wären gerne hin, sind aber geburtstagsbedingt mit einer guten Freundin bei Lakitu im Cafe Horizont in der Weststadthalle Essen. (An dieser Stelle schonmal alles Beste!)

Im AZ Mülheim spielen außerdem die Hammer Paranoya (was für ein Wortspiel) zusammen mit Hirnsäule + Support, das ganze für nen 5er.

Samstag

Motto für heute sicherlich: Fuck Punkrock… This is Turbo Speed Violence – immer wieder absoluter Abriss: Yacöpsae!!!! zusammen mit Amen 81, Chuck Damage und Burial im AZ Mülheim, wieder nen 5er. Außerdem gibts rotzigen Streetpunk mit Vamos und Sheepy im Rahmen eines Mustermensch e.V. Konzertes im Djäzz in Duisburg. Und, für alle die es am Freitag verpasst haben, gibts auch nochmal Paranoya, dieses Mal zusammen mit Falling Due und Bison und zwar im Rattenloch Schwerte.

Soweit. Schönes Wochende!!

Und weils so schön war, hier wieder unsere Tipps zum Wochenende – diesmal verlängern wir bis zum 30.4., denn am 1. Mai ist bekanntlich Feiertag. Los gehts:

Am Freitag 27.4. findet das Volkstümliche Festival der Punkmusik in der Stockumer Schule in Voerde statt, über das wir hier schonmal berichtet hatten.

Etwas abgelegen in Bergkamen im JZ Yellowstone feiern Paranoya den Release ihrer neuen EP „Beobachter“.

Und noch ein Blick nach Dortmund: The Judge Dread Memorial und The Upsessions in der Kaktus-Farm dürften auch ne runde Sache werden.

Am Samstag spielen SS-Kaliert und die BicahunaS (am Sonntag 29.4. auch noch in der Hagener Bürgerstube) den Support für die Emils im Café Nova in Essen.

Ebenfalls am Samstag, könnte man auch entspannt die Festivalsaison einläuten: Beim Rock in den Ruinen in Dortmund spielen u.a. The Idiots und Killing Joke – kann man sich auch mal angucken.

Das Wort am Sonntag spricht dann René Schiering (Rockwohl Degowski). Er liest in der Burgruine in Essen Burgaltendorf aus seinem Ruhrgebietsroman „Ruhrpott-Köter“, welcher übrigens im selben Verlag erschienen ist, in dem auch unser Machwerk noch erscheinen soll.

Am Montag gibts dann nochmal ein Ruhrpottdoppel: The Vageenas und spielen zusammen mit The NoIDs in der Castroper Schweinebucht.

So, wegen Terminplankonflikten diesmal sehr kurz(fristig) und sehr knapp noch ein paar Tipps fürs Wochenende:

Heute:

7 Seconds (!), leider in der Turbinenhalle Oberhausen, ne Nummer kleiner wäre sicher angenehmer. Auch in Bottrop geht was – The Porters, Folk-Punk im Cottage Pub und ausserdem noch ne Portion Ska mit The Butlers und den Hotknives + Special Guest beim Monsters of Ska Festival in der Zeche Carl in Essen.

Samstag:

Allen voran mal Hollands Finest Bambix (YEAH!) zusammen mit den Dead Koys in der Pelmke in Hagen (AK 9€). In Recklinghausen gibt es ausserdem HC/Punk im AKZ mit Sidetracked, Hyena, Blckwvs und Ruins – das Ganze für nen Fünfer! Den könnt ihr aber auch gut im AZ Mülheim raushauen, denn hier gibts mit – Überraschung – Ruins (viel zu tun für einen Abend), Love Channel und Nakam ein ähnliches Programm!

Aus gegebenem Anlass (und weil ich Bambix´s „Spade“ nicht finden konnte) auch noch der Song zum Wochenende:

 

Samstag hat Punkrockers Radio eine wunderbare 10-Jahresfeier hingelegt. Es hat riesig Spaß gemacht. Schön endlich mal Maks von RilRec (hier sein Nachbericht vom Abend) sowie die Jungs von So What! und Northern Beach getroffen zu haben!

Die Rotunde ist eine nette, teils optisch schön barackige Location, die Bierpreise mögen zwar nicht wirklich punkig sein, aber mit zwei fuffzig auch irgendwie noch im Rahmen und die Marke ist ja nun auch keine aus dem hinterletzten Keller. Dort kann in Sachen Punk von uns aus gerne mehr passieren, solange sich nicht das Riff-Publikum in der Tür irrt, wie es öfters passiert.

1. The Blackmailers können geile Coverversionen, wie zum Beispiel die sehr fette Version von Slaughter & The Dogs „Situations“. Feine Sache, hätten auch später noch gut gepasst.

2. Northern Beach: Das Trio hats drauf. Schade, dass es bislang nicht mehr als eine sehr starke EP von ihnen gibt. Wenn die Songs alle sind, können sie auch Coverversionen, wie zum Beispiel „New England“ von Billy Bragg (der spielt übrigens am 22.5. in der Zeche Bochum).

3. Von den Eastie rOIs haben wir leider gar nicht so viel mitbekommen. Biertrinken und quatschen, ein Besuch zum Ende lässt aber erahnen, dass wir was verpasst haben.

4. Geiler Auftritt von Skankshot – die Rotunde tanzte bei der ordentlichen Portion Ska-Punk.

5. Einer von uns musste an diesem Abend leider schon weiter. Der zweite sah mit der einen oder anderen Erinnerungslücke einen straighten Auftritt zu später Stunde von So What!

Fazit: Von uns aus gerne wieder!